Infos über Alpakas
Herkunft
Das Alpaka gehört zu den vier Arten der Neuweltkameliden, welche in den Hochebenen der Anden (Peru, Chile und Bolivien) beheimatet sind. Das wild lebende Guanako und das Vikunja sowie das Lama gehören ebenfalls zu dieser Gattung.
Bereits 4000 - 3500 v. Chr. begann die Domestikation von Alpakas. Die ältesten erhaltenen Alpakatextilien stammen von der Pucará Kultur um 500 v. Chr.
Mit einer wohlüberlegten Zucht produzierte die Kultur der Chiribaya vor
ca. 900 - 1000 Jahren weit feinere Vliese als die heute in den Anden lebenden Tiere.
Die Hochburg der Kamelidenhaltung in der Zeit vor den Inka war die Tiahuanaco-Kultur am Titicacasee. Diese wurde von den Inka 1470 n. Chr. samt ihrer wertvollen Lama- und Alpakaherden annektiert. Bestehende Zuchtprogramme wurden weiterentwickelt und die Selektionserfolge durch Leistungsprüfungen kontrolliert.
Es gab eine eigene Kaste von erfahrenen Hirten die mit der Aufgabe der qualitätvollen Zucht betraut war.
Zur Zeit der Inka fanden Alpakas und Lamas ihre größte Verbreitung im Andenraum.
Mit dem Einfall der spanischen Eroberer begann nicht nur der Niedergang der Inkakultur, sondern auch die Kamelidenzucht brach zusammen und mit ihr das Wissen um Zuchtstrategien und Herdenmanagement. Erst nach den Unabhängigkeitskriegen Anfang des 19. Jahrhunderts und dem Rückzug der Spanier aus Südamerika widmete man sich wieder mehr der Zucht von Alpakas.
Seit Beginn der 80er Jahre werden Alpakas auch zunehmend außerhalb von Südamerika gehalten bzw. gezüchtet. Hier nehmen vor allem die USA, Australien und England eine Vorreiterrolle in der Alpakazucht ein. Auch in Mitteleuropa gewinnt die Haltung bzw. die Zucht von Alpakas immer mehr an Bedeutung.
Haltung & Pflege von Alpakas
Alpakas sind Herdentiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten.
Das bedeutet, dass mindestens zwei Tiere gemeinsam gehalten werden müssen.
Von einer Einzelhaltung ist generell abzusehen.
Alpakas benötigen das ganze Jahr über genügend Weide- und Auslauffläche bzw. einen Unterstand/Offenstall mit zweckdienlicher Einrichtung.
Hier gelten folgende Faustregeln und Empfehlungen:
- Die Mindestweidegröße beträgt für 2 Tiere 1000 m², für jedes weitere Tier sind ca. 100 m² hinzu zu rechnen. Auf einem Hektar Weidefläche wird eine Haltung von max. 12 - 15 Tieren empfohlen. (Weidemanagement vorausgesetzt, da die Tiere im Frühjahr die Fläche sonst nicht bewältigen)
- Wir empfehlen eine Einzäunung mit 150 cm hohen Knotengitterzaun inkl. Hasenstop und stabilen Zaunpfählen.
- Pro Tier benötigt man mindestens 2 - 4 m² Stallfläche. Die Höhe der Stallung soll mindestens 2 m betragen.
Eine gesunde Ernährung für Alpakas besteht aus Gras, Heu, frischem Wasser
und Mineralien.
Neben der täglichen Kontrolle des Allgemeinzustandes von Alpakas
sind folgende Pflegemaßnahmen zum Wohl der Tiere regelmäßig durchzuführen:
- jährliche Schur im April/ Mai
- regelmäßiges Entwurmen (basierend auf Kotproben!) und Impfen
- Kontrolle bzw. Schneiden der Zehennägel um Fehlstellungen zu vermeiden
Bei weiteren Fragen geben wir gerne unser Wissen und unsere Erfahrungen an Sie weiter!
"Das Vlies der Götter" - ein wertvolles Geschenk der Natur!
Alpakafaser zählt zu den wertvollsten Naturfasern der Welt und wird rund um den Globus für seine Feinheit (Finess), Weichheit (Softness) und Glanz geschätzt.
Das Edelhaar der Alpakas ist neben Mohair (Angoraziege) und Cashmere (Kaschmirziege) eines der erlesensten Textilrohstoffe, die die Natur zu bieten hat.
Bezüglich der Faser spiegelt ein homogenes, feines Vlies mit möglichst wenigen Deckhaaren in einer möglichst großen Dichte das Zuchtziel bei Alpakas wider.
Neben der Gleichförmigkeit (Uniformity), der Dichte (Density), der Kräuselung (Crimp), dem Glanz und der Farbe, ist vor allem die Feinheit (Finess) der Faser ein sehr wichtiger Faktor bei der Qualitätsbeurteilung eines Alpakavlieses.
Diese wird in Mikron gemessen und wie folgt eingestuft:
- Baby Royal - unter 20 Mikron
- Baby Alpaka - bis 22 Mikron
- Superfine - bis 25 Mikron
- Medium - bis 30 Mikron
- Strong - über 30 Mikron
Merkmale und Fakten zur Faser
Durch die innen hohle Faser besitzt das Alpakavlieseine hohe Isolation und somit einmalige Thermoeigenschaften sowie ein ausgesprochen gutes Warmhaltevermögen.
Basierend auf diesen Attributen speichert Alpaka an kalten Tagen die Körperwärme hervorragend und schafft bei höheren Temperaturen einen einzigartigen Wärmeausgleich, indem die Faser die Wärme abstößt.
Aus diesem Grund sind Produkte aus dieser edlen Naturfaser auch ein Begleiter für das ganze Jahr.
Jedes Haar besteht aus einer Schuppenstruktur, welche für den jeweiligen Tragekomfort der Faser direkt auf der Haut verantwortlich ist. Diese Schuppen liegen bei der Alpakafaser sehr eng an, (0,4 µm, ähnliche Werte wie bei Kaschmir und Seide) vermeiden somit den sogenannten Prickle-Effekt (Schafwolle) und sorgen für ein hervorragend weiches Tragegefühl.
Der Faserdurchmesser des Alpakaedelhaares ist sehr gering und ermöglicht die Herstellung von sehr leichten und feinen Stoffen.
Die Tatsache, dass die Faser 25 % der Feuchtigkeit aufnehmen und reguliert nach außen abgeben kann, erinnert an Qualitätsmerkmale von Funktionsbekleidungen aus Kunstfaser im Outdoorbereich.
Nur mit dem bemerkenswerten Unterschied, dass hier das einzigartige Wohlfühlklima von einer hochwertigen Naturfaser geschaffen wird.
Hinzu kommt, dass die in der Alpakafaser enthaltenen Eiweißmoleküle Schweißbakterien neutralisieren.
So bleiben Alpakaprodukte auch nach häufigen Tragen und starkem Schwitzen geruchsneutral.
Gegenüber anderen Edelhaaren bzw. Naturfasern haben wir es mit einer sehr widerstandsfähigen und besonders schmutzabweisenden sowie elastischen Faser zu tun.
Ein besonderes Merkmal ist die antibakterielle Wirkung von Alpaka.
Aufgrund des geringen Gehalts von Lanolin (Wollfett) in der Faser können sich Bakterien auf der Oberfläche nicht vermehren bzw. sterben ab.
Dieser Umstand verhindert eine unangenehme Geruchsbildung und schützt vor Ansteckungen und Infektionen.
Aufgrund all dieser Merkmale zählt Alpaka zu den wertvollsten Edelhaaren unserer Zeit.
Überzeugen Sie sich selbst und fühlen Sie den Unterschied…